Tatorte

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Bahnhof Altona
Die Bahn will den Fern- und Regionalbahnhof Altona nach Diebsteich verlegen, neben drei Friedhöfe, Kleingärten und ins Gewerbegebiet. Am jetzigen Standort ist der Bahnhof das Zentrum Altonas, mit dem größten Busbahnhof Hamburgs, vielen Einkaufmöglichkeiten, Gesundheitsdienstleitern, kleinen Betrieben, Gastronomie und Kultureinrichtungen. Er ist der einzige Hamburger Regional-  und Fernbahnhof, der völlig barrierefrei ist. – Eine Klage der Initiative Prellbock und des VCDs haben die Vorarbeiten für die Verlegung bisher erfolgreich gestoppt.
www.prellbock-altona.de.            

Diebsteich
Die Stadt hatte das ehemalige Firmengelände von Thyssen-Krupp 2017 erworben. Auf dem 47.000 m² großen Grundstück an der Waidmannstraße waren ursprünglich 1000 Wohnungen geplant. Nun soll eine Eventhalle
für 5.000 Zuschauer entstehen.
www.diebsteich.info.        

Gewerbehof Hagen
Einem der letzten gewerblich genutzten Hinterhöfe des Viertels droht das Aus durch eine massive Betonsperre inmitten der Zufahrt. Grund für die Sperrung der Hofeinfahrt ist ein langwieriger Rechtsstreit zwischen der Hagen Verwaltung GbR  und den Eigentümern des Nachbargrundstücks., den Investoren Frau Heinze und Herr Wenig. Wo jahrzehntelang Fahrzeuge auf den Hof gelangten, kommen nun keine Autos mehr durch. Die 20 MieterInnen mit 80 Beschäftigten aus den Bereichen Handwerk, Kunst, Musik, Design, Architektur und auch die Sozialküche La Cantina müssen jetzt um ihre berufliche Existenz bangen. https://www.facebook.com/   

Spritzenplatz
Auf dem Spritzenplatz und um die Ecke Ottensenser Hauptstraße blickt man auf Häuser unterschiedlicher Höhe. Dadurch hat der Platz Lebendigkeit, Licht und Sonne und ist zum Treffpunkt im Stadtteil geworden. Als Pläne bekannt wurden, dass hier ein Neubau mit 5 Stockwerken hin gesetzt werden soll, wurde schnell ein Bürgerbegehren in die Wege geleitet. Höhenentwicklung und Baukörpermasse sollten erhalten bleiben. Die nötigen Unterschriften kamen schnell zusammen. Die Bezirksversammlung hat sich dem angeschlossen, aber dann den Bürgerwillen ignoriert und Pläne für ein klotziges Ensemble genehmigt.

Altonas Gärten
Der Senat plant den Verkauf von 35 ha Grünflächen am Volkspark und am Rande Ottensens: 560 Kleingärten 4 ha Parkanlagen und 4 ha Sportanlagen, sollen bebaut werden. Ein erfolgreiches Bürgerbegehren zum Erhalt der Altonaer Kleingärten wurde vom Senat 2009 evoziert. Wird alles bebaut, verliert Altona seine grünen Inseln nahe dem dicht bebauten Kerngebiet:
– Freizeit- und Erholungsflächen für alle Generationen und soziale Schichten
– naturnahe und autofreie Spielflächen für Kinder
– 100 Jahre alte Gartenkultur unversiegelte Flächen und grüne Lungen für Luftqualität und Stadtklima
– ökologische Nischen für viele Tier- und Pflanzenarten
www.wurzelraum.de
www.heimgartenbund.de 



Reine!Luft!Altona!

AnwohnerInnen der Stresemannstraße leiden unter schlechter Luft. Das Fahrverbot für ältere Dieselfahrzeuge auf einem kleinen Abschnitt der Straße hat ihre Situation nicht verbessert. Laut offizieller Messstation lag der Wert im Oktober mit 48 Mikrogramm Stickoxid über dem Grenzwert und sogar über dem Vorjahreswer. Die Initiative stellt ganz konkrete Forderungen an die Politik, etwa ein Durchfahrverbot für den Lkw-Transitverkehr in der Stadt sowie mehr Tempo-30-Zonen, zum Beispiel in der Harkortstraße und in der Fruchtallee.
Gemeinsam mit den Ottenser Gestalten machen sie regelmäßig Aktionen.
twitter  

Bahrio 68
Der Innenhof zwischen Stresemannstraße, Ruhrstraße, Leverkusenstraße und Schützenstraße liegt in einem höchst belasteten Gebiet.Die bestehende Blockrandbebauung ist umgeben von dem Autobahnzubringer Stresemannstraße im Süden, der großen Araltankstelle im Westen, dem Gewerbegebiet mit hohen Emissionen im Norden und der kommenden Zufahrt zum neuen Diebsteichbahnhof im Osten.
In dem umstrittenen Innenhof sollen innerhalb der nächsten Jahre drei fünfgeschossige Wohnblocks mit insgesamt 95 Wohnungen entstehen, außerdem eine Tiefgarage mit 66 Stellplätzen.
Die AnwohnerInnen starteten 2017 ein Bürgerbegehre, dass am nächsten Tag vom Senat evoziert wurde.
bahrio68   

Otte 60

Otte 60
Im Bereich des Innenhofs zwischen Großer Brunnenstraße, Friedensallee, Hohenzollernring und Behringstraße will der Eigentümer, Herr Gloebauen, Wohnungen bauen – möglichst viele und möglichst teuer. Im Innenhof gibt es Grünflächen, Garagen und Werkstätten.
150 Anwohner*innen haben sich in der Initiative Otte 60 zusammengeschlossen und fordern eine maßvolle Bebauung mit bezahlbaren Wohnungen. Darüber wird seit 6 Jahren gestritten. Momentan liegt die Planung auf Eis.
www.otte60.de

Viva la Berni
100 Menschen leben und arbeiten auf dem Hof in der Bernstorffstraße117/ Thadenstraße 102. Das sind insgesamt 19 Mietparteien, die ihr Handwerk, ihr Unternehmen, ihre Kunst betreiben oder einfach hier wohnen. Eine in mehr als 35 Jahren gewachsene, fest verwurzelte Gemeinschaft. 2017 ist dieser Hof quasi über Nacht an die amerikanische Investmentgesellschaft Hines Immobilien verkauft worden. Die Hofgemeinschaft hat mit der Initiative Viva la Bernie binnen weniger Monate 7 Mio € zusammenbekommen und bisher vergeblich versucht, das Gelände zurück zu kaufen.
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Marinieranstalt
Der Gebäudekomplex Barner 42 stand für vieles, das erhaltenswert ist: traditionsreiche Gastronomie(Mama  Mia, Sotiris, Babylon) sowie Dienstleistungsgewerbe (Änderungsschneiderei, Fahrradwerkstatt). Barner 42 stand aber auch für günstige Mietwohnungen für Einzelmieter*innen und WGs, darunter Villa Dunkelbunt mit vielfältigen (sub)kulturellen Angeboten. 2018 haben die Investoren Köhler & von Bargen das 1.700 m² Areal gekauft, um einen Neubau zu errichten. Der Abriss konnte nicht verhindert werden, aber die Bewohner*nnen und Gewewerbetreiber*innen konnten aushandeln, dass sie unter selben Konditionen in das neue Gebäude ziehen können.- Das wird leider ein häßlicher Klotz.
marinieranstalt-ottensen.de   

Behringstraße 38
Februar 2015: Kurz vor der Hamburger Bürgerschaftswahl sind die Investoren und die sie unterstützende Hamburger SPD in Argumentationsnot. Büros statt Wohnungen auf dem Zeise-2-Gelände? Das kommt nicht gut an. Es wird eine Alternative präsentiert: Die in Ottensen dringend benötigten 47 Sozialwohnungen sollen nun zusätzlich auf dem Bunker-Grundstück in der Behringstraße 38 gebaut werden. – Der Bürobau Zeise-2 wurde 2017 trotz starken Widerstands in der Bevölkerung fertiggestellt. Die von Quantum/Procom/SPD versprochenen Sozialwohnungen sind dagegen auch 2020 noch nicht in Sicht.
Behringstraße 38   

Schanzenbiotop
In der Bartelstraße 65 wurde die OMZ Galerie abgerissen und ein 7 geschossiger Neubau mit 43 Wohnungen gebaut. Das reicht dem Investor Köhler & von Bargen nicht: Zusätzlich soll das Innenhof Biotop mit seinen 27 alten Bäumen einem Neubau für 11 Eigentumswohnungen inkl. Tiefgarage weichen.
Grüne/SPD und CDU, die in der Bezirksversammlung Altona 70% der Stimmen stellen, haben geschlossen für das Bauvorhaben gestimmt.
Laut Landschaftsprogramm Hamburg soll in dem bereits überverdichtetem Statteil Sternschanze keine Grünfläche und kein Biotop vernichtet werden.
facebook        

Zeisehof
Im Frühjahr 2014 soll der Parkplatz neben den Zeisehallen mit 84 Wohnungen bebaut werden, davon 47 Sozialwohnungen. Dann schwenken die Investoren auf ein lukrativeres Angebot um: Zeise-2 soll nun dem Werbemulti WPP und seiner Agentur Scholz & Friends überlassen werden. Die BI „Pro Wohnen Ottensen“ organisiert Widerstand, veranlasst einen Bürgerentscheid, bei dem 75 Prozent gegen den Bürobau stimmen, und zieht gegen das Bauvorhaben vor Gericht. – Es half alles nichts. Eisern von der SPD und dem Bezirksamt Altona unterstützt, konnten die Investoren ihr Filetstückchen fertigstellen und mit Millionengewinn weiterverkaufen.
www.pro-wohnen-ottensen.de     



Elbstrand retten

Anfang des Jahres 2017 planten SPD und GRÜNE in Altona eine 6 Meter breite Fahrrad- und Fussgängertrasse über den Strand bei Övelgönne in Angriff nehmen. Die Idee fand nur wenig Anhänger im Stadtteil. Recht schnell gründete sich die Initiative „Elbstrand retten“ um die Pläne zu verhindern. Ein Bürgerbegehren wurde eingeleitet und in kurzer Zeit kamen 13.000 Unterschriften für einen Bürgerentscheid zusammen. Das Ergebnis der Abstimmung: 76 Prozent stimmten für den Erhalt des Strands. Die Wahlbeteiligung lag bei 40 Prozent.
https://twitter.com/elbstrandretten

Neue Mitte Altona
Die Neue Mitte Altona entsteht in 2 Bauabschnitten (BA) auf 75 Hektar zwischen Bahnhof Altona und Diebsteich.
Für den 1. BA gab es eine aufwändige Bürgerbeteilung, in deren Rahmen Bürgerforderungen erstellt wurden. In der gebauten Realität findet sich davon wenig. Statt dessen ist der 1. BA der Mitte Altona für seine dichte Bebauung negativ bekannt. Wohnen und Freizeit werden durch den Lärm der (S)Bahngleise im Norden und die Quietschkurve stark beeinträchtigt. Der Park ist zu klein, es gibt keine soziale Infrastruktur für Jugendliche, kaum Kleingewerbe.
Die investorengesteuerte Bebauungsplanung für die Mitte Altona war von Anfang an auf Akzeptanzmanagement ausgelegt, statt auf echte Mitbestimmung.
Präsentation KG 

Bismarkbad
1911 wurde das Bismarkbad eröffnet. Zentral neben dem Altonaer Bahnhof gelegen, haben dort viele Altonaer*innen schwimmen gelernt.
Das Bad hat 2 Weltkriege, 3 verschiedene politische Systeme überlebt. 2005 wurde es vom CDU-Senat geschlossen. Bei einem Bürgerbescheid haben 79% der Altonaer’innen für den Erhalt gestimmt, dennoch wurde das Bad 2007 auf Anweisung des Senats abgerissen.
Solche Anweisungen, mit denen die Hamburger Landesregierung in lokale- und kommunale Angelegenheiten eingreift, werden als „Evokation“ bezeichnet. die Missachtung der kommunalen Selbstbestimmung und des Bürgerwillens wurde und wird in Hamburg regelmäßig praktiziert.
wikipedia
elbewochenblatt  

Holsten knallt am dollsten
Das Gelände der ehemaligen Holsten-Brauerei im Norden Altonas ist zum Spielball von Investoren geworden. Die Freie und Hansestadt unter Federführung des damaligen Scholz-Senats verzichtete auf ihr Vorkaufsrecht. Während lokale Wohnungsunternehmen 50 Mio. Euro geboten hatten, verkaufte Carlsberg das Gelände für 153 Mio. an die Gerch Group. Nach dem Verkauf durch Carlsberg wurde das Gelände 4 mal weiterverkauft. Wie ein Wanderpokal wechselte das Gelände danach den Mehrheitseigner: von der Gerch Group zur Schweizerischen SNN Group, die im nächsten Schritt von Consus übernommen wurde, die nun wieder von ADO/Adler geschluckt wurde. Der Clou dabei: Es handelt sich um sogenannte Share Deals, in deren Rahmen keine Grundstücke, sondern Firmenanteile verkauft werden. Dadurch wird das städtische Vorkaufsrecht ausgehebelt und es wird keine Grunderwerbssteuer gezahlt.
Bei der letzten Übernahme sollen bereits 320 Mio. geflossen sein. Ohne dass ein Spatenstich getan wurde, erfuhr die Immobilie so eine enorme Preissteigerung.
 www.knallt-am-dollsten.de    

 Alsenplatz
Der Alsenplatz liegt zwischen Schanze, Eimsbüttel und Ottensen. Hier wohnen wir gerne. Nicht nur der Änderungsschneider der sein 50-jähriges Jubiläum schon erlebt hat, auch der Fußorthopädie Schmidt der seit einigen Generationen am Alsenplatz für alle da ist. Der Holsten Bäcker und die Alsenoase und auch die Taverne Ägäis in der Langenfelder Straße. Noch gestern habe ich von zwei Anwohnern erfahren die schon 70 Jahre lang am Alsenplatz wohnen. 

Die HASPA plant, auf dem Alsenplatz ein 6-geschossiges Azubi-Wohnheim zu bauen. Dafür müssen die ca. 30 Bäume hier (teilweise 70 Jahre alt!) gefällt werden. Damit sind wir nicht einverstanden! 
Klimaschutz fängt vor der Haustür an: 
Wir fordern Lösungen, die nicht zu Lasten der StadtNatur und des Stadtklimas gehen! Bauen ja — aber mit Rücksicht und nicht auf Kosten der Natur und der Anwohner! 
greenalsenplatz.jimdosite.com/     

Monsterbrücke
Die denkmalgeschützte Sternbrücke soll durch eine 26 Meter hohe und völlig überdimensionierte Neubau-Konstruktion ersetzt werden. Dafür sollen 7 angrenzende Altbauten abgerissen und über 40 Bäume gefällt werden. Diese Planung würde das Stadtbild zerstören, aber auch das kulturelle Herz der Schanze. 
Treiber sind die Verkehrsbehörde, die die Straße unter der Brücke weiter ausbauen will, und die Deutsche Bahn, für die ein Neubau deutlich lukrativer ist als eine Sanierung. 
Dabei liegt eine bessere und für die Stadt günstigere Alternative auf dem Tisch: Man könnte einfach die 60 Mio für den Neubau sparen und die Brücke sanieren. Dass das möglich ist, belegt ein entsprechendes Gutachten der Kulturbehörde. Und man kann auch mit der historischen Brücke sehr gut die vom Senat angekündigte Verkehrswende umsetzen, dafür hat der ADFC schon ein Konzept vorgelegt (Details s.u.). 
initiativesternbruecke.org/       ↑

 

Schilleroper
Die Schiller-Oper wurde 1889 erbaut. Sie ist der letzte Zirkusbau seiner Art in Deutschland und einzigartig. Seit 2012 steht sie unter Denkmalschutz. Die aktuelle Eigentümer*in möchte das Gebäude am liebsten komplett abreißen. Sie hat kommt ihren Verpflichtungen zum Erhalt des Stahlskeletts und anderer Gebäudeteile nicht nach, sondern lässt das Gebäude weiter verfallen. Der Bezirk und das Denkmalschutzamt reagieren verhalten.

In ihrer 128-jährigen Geschichte war die Schiller-Oper immer Identifikationsort für die Menschen auf St. Pauli und soll nach jahrzehntelangem Leerstand wieder Raum für Begegnung bieten und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
schilleroper-ini.blogspot.com/