Bafin ermittelt gegen Holsten-Investor

Gerade geht durch die Medien, dass die Bafin nun offiziell ein Bilanzkontrollverfahren beim Investor des Holstenareals, der Adler Group, eingeleitet hat:
https://www.finance-magazin.de/finanzabteilung/bilanzskandale/adler-bilanz-rueckt-ins-visier-der-bafin-109994/

Das verdeutlicht noch einmal, wie skandalös die Antwort des Senats auf die Kleine Anfrage von Heike Sudmann am 3. Dezember 2021 – also in voller Kenntnis der Vorwürfe von Fraser Perring und der kritischen Berichterstattung der Wirtschaftspresse war. Zitat:
Frage: Welchen Kenntnisstand hat der Senat über Prüfungen und/oder Prüfergebnisse der BaFin rund um die Adler Group (u.a. Adler Real Estate AG, Ado Properties S.A., Consus Real Estate AG)? Falls der Senat keine Kenntnis hat: Weshalb hat er sich nicht informiert?
Antwort: Keinen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wacht im Wesentlichen über die Finanzdienstleistungsbranche, zu der die genannten Unternehmen nicht gehören. Hinweise auf Verstoß gegen Transparenzvorschriften für börsennotierte Unternehmen liegen dem Senat nicht vor. Er hatte deshalb keinen Anlass für Anfragen bei der BaFin.“
https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/78043/holstenareal_will_die_stadt_einen_staedtebaulichen_vertrag_mit_einem_anscheinend_unzuverlaessigen_und_in_einer_wirtschaftlichen_krise_befindlichen_imm.pdf

Gerade erst hat Consus im Rahmen der verheerenden Jahresbilanz erklärt, man befinde sich derzeit in Finanzierungsgesprächen mit möglichen Folgen für Entwicklungs- und Investitionsprojekte. Auch für das Holstenareal?
https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/immobilien-adler-tochter-consus-wird-zum-problemfall-80-millionen-euro-bilanzverlust-im-jahr-2020/28047648.html

Für schlechte Nachrichten in der Presse sorgt ebenfalls die Tatsache, dass die Adler Group ihren Jahresabschlussbericht 2021 aufgrund einer internen Ermittlung zu den Vorwürfen Fraser Perrings durch einen „Wirtschaftsforensiker“ verschieben musste, mit anderen Worten: Der Konzern traut sich selbst nicht mehr so recht über den Weg:
https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/sonderuntersuchung-bei-immobilienkonzern-adler-jahresabschluss-verzoegert-sich-aktie-stuerzt-ab/28019180.html

Es reicht nun wirklich und es ist höchste Zeit für den Bezirk, die Reißleine zu ziehen.
Hier auch noch ein Interview, das Monika Zöllner von Hamburg 1 mit mir bei „Nachgefragt“ geführt hat und das die Position unserer Holstenareal-Initiative „knallt am dollsten“ wiedergibt:
https://www.hamburg1.de/mediathek/50079