Hamburg, 01.12.2022, Pressemitteilung
Senat und Bahn verkaufen Menschen und Presse in Hamburg für dumm.
Zu den heute vorgestellten Planungen von Deutsche Bahn und Senat erklären die Sprecher:innen der Initiative Sternbrücke, Marlies Thätner und Axel Bühler:
Bahn und Senat planen die teure Monsterbrücke offensichtlich stumpf weiter. Sie verkaufen mit den heute groß angekündigten, und dann doch nur kosmetischen Änderungen Menschen und Presse in Hamburg für dumm.
Die Planung ist und bleibt so mangelhaft, dass sie nach Einschätzung unserer Anwält:innen vor Gericht keinen Bestand haben wird. Die Initiative Sternbrücke bereitet gemeinsam mit anderen Initiativen und privaten Eigentümer:innen Verbands- und Privatklagen gegen das Projekt vor.
Sternbrücke, aber richtig: Wir fordern Bahn und Senat im Interesse einer schnellen Klärung auf, das Gerichtsverfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht zu vermeiden, und die Planungen mit städtebaulichem Wettbewerb und vernünftiger öffentlicher Beteiligung sofort neu zu starten.
Zumindest aber erwarten wir von Senat und Bahn, dass vor abschließender gerichtlicher Klärung der Planfeststellung weder Bäume gefällt noch Häuser abgerissen werden.“
Unsere Argumente noch einmal in Stichpunkten:
Der Brückenneubau erdrückt die gewachsene Stadt und kleinteilige Kultur um die Brücke herum, die Klimabilanz des Neubaus ist verheerend, die Baumfällungen nur für den Transport der Brücke werden das Mikroklima in der Max-Brauer-Allee drastisch verschlechtern, der klar überlegene Neubau-Entwurf von Prof Brauer/Dr Meyer, der all das überflüssig macht, wird nicht einmal erwähnt. Das alles auf Grundlage der Wünsch-Dir-Was-Forderung der Verkehrsbehörde nach Platz für Mobilität auf der der Stresemannstraße – ohne jedes Verkehrskonzept.
Kontakt: presse@initiativesternbruecke.org
Marlies Thätner, +49-173-9241563, Sprecherin Initiative Sternbrücke
Axel Bühler +49-172-9429551, Sprecher Initiative Sternbrücke
Aktueller Stand Planfeststellungsverfahren
Im laufenden Planfeststellungsverfahren liegen Stadt und Bahn inzwischen fast 400 Einwendungen von betroffenen Menschen, Verbänden und Behörden vor. Sie werden derzeit hinter verschlossenen Türen gebündelt, bearbeitet und vermutlich noch in diesem Jahr dem Eisenbahnbundesamt vorgelegt. Die federführende Wirtschaftsbehörde scheint sich vor einem eigentlich vorgesehen Erörterungstermin der Einwendungen drücken zu wollen.
Wir rechnen mit einem Planfeststellungsbeschluss Ende 2022 / Anfang 2023. Eine Klage muss innerhalb von 4 Wochen eingereicht werden. Bahn und Stadt beabsichtigen derzeit unbeeindruckt von Protesten, Einwendungen und Alternativentwürfen, mit Vorbereitungen für den Neubau Anfang 2023 zu beginnen. In Bauphase Null werden voraussichtlich im Frühjahr 2023 als erstes die Bäume in der Max-Brauer-Allee gefällt.
Weitere Hintergründe, Unterstützer:innen, Fotos: https://initiativesternbruecke.org