Ein Tunnel zwingt zum Umdenken

10.03.2020 Pressemitteilung von Prellbock Altona zu den bevorstehenden
Koalitionsverhandlungen:
Ein Tunnel zwingt zum Umdenken – Hamburg braucht ein stimmiges Eisenbahninvestitionsprogramm

Der parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann vom Bundesverkehrsministerium fordert einen zusätzlichen Tunnel zur Entlastung der Bahnstrecke zwischen Altona und Hauptbahnhof (Verbindungsbahn). Das bedeutet: es kann und darf kein „Weiter so“ in der Hamburger Verkehrspolitik geben. Die Stadt muss die Finanzierungsbereitschaft
des Bundes für dieses Jahrhundertprojekt nutzen, um diesen chronischen Engpass im Hamburger Bahnnetz dauerhaft zu beseitigen. Die Verbindungsbahn ist Rückgrat des Hamburger Schnellbahnnetzes und mit allen U- und S-Bahnlinien verknüpft.
Daher hat dieses Projekt weitreichende Auswirkungen auf alle derzeit geplanten U- und S-Bahnausbauprojekte Bahnausbauprojekte (U 5, S4
Ost und West, S32) sowie auf die beiden großen Bahnhofsprojekte: Kapazitätserweiterung des Hamburger Hauptbahnhofs und Verlagerung des
Fern- und Regionalbahnhofs Altona nach Diebsteich. Ein S-Bahn-Tunnel nur
nach Diebsteich würde die S-Bahnanbindung Altonas massiv verschlechtern.
Dazu Michael Jung, Sprecher der Bürgerinitiative
Prellbock-Altona: „Die Realisierung des Ferlemann-Tunnels erzwingt
eine komplette Abkehr von der bisherigen Planung des Bahnhofs Diebsteich. Stadt und DB AG wollen dort einen strukturell zu kleinen Bahnhof Diebsteich nach den völlig veralteten Plänen aus dem Jahr 2013 bauen. Damit verbaut
sich Hamburg seine Zukunft sowohl im S-Bahn- als auch im Eisenbahn-Fernverkehr. Das ist im Interesse der Fahrgäste und der Steuerzahler nicht hinnehmbar.“
Prellbock Altona fordert daher ein sofortiges Moratorium für alle Schienenprojekte, die vom Ferlemann-Tunnel tangiert werden. Die Zeit des Moratoriums muss dafür genutzt werden, den Verkehrsentwicklungsplan für Hamburg fertigzustellen und alle Bahnprojekte (Fernbahn, U- und S-Bahn) zu überprüfen und in eine umsetz- und finanzierbare Reihenfolge zu bringen, damit daraus ein klares Eisenbahninvestitionsprogramm zumindest für die nächste Legislaturperiode wird.
Im Zeichen des Klimawandels muss alles getan werden, um die Verkehrswende schnellstmöglich herbeizuführen und Projekte, die schnell eine Verbesserung für die Fahrgäste bringen, umzusetzen. Dazu zählt
auch die Einführung des 365 Euro-HVV-Jahrestickets für Fahrten innerhalb des Stadtgebietes von Hamburg (Ringe Hamburg AB).
Unsere Detailforderungen für die Koalitionsverhandlungen entnehmen Sie bitte dem Papier in der Anlage.
Die Bürgerinitiative Prellbock wird weiterhin dafür eintreten, dass „Unser Bahnhof Altona bleibt, wo er ist“.

Hamburg, den 10.03.2020
Prellbock Altona
info@prellbock-altona.de www.prellbock-altona.de

Anlage