Fahrlässige Bauarbeiten der DB AG am Diebsteich


Ganztägige Störung des S-Bahn-Verkehrs zwischen Altona und Eidelstedt am 31.01.3023 – tausende Pendler betroffen.

Mitglieder von Prellbock beobachteten schon am 21.01.2023 unsachgemäße Baggerarbeiten am Bahndamm an der Stelle, wohin die Deutsche Bahn derzeit die S-Bahnstation Diebsteich verlegen will.
Der Bahndamm, auf dem die S-Bahn derzeit aus provisorischen Gleisen fährt, wurde zu steil abgebaggert. (Siehe Bild unten vom 21.02.23, auf dem erste Hangrutschungen deutlich erkennbar sind.)

Das ist insbesondere bei starken, anhaltenden Regenfällen gefährlich, zumal hier keine Stütz- oder Spundwand zur Absicherung eingebaut wurde.

31.01.2023

Genau zu solchen Hangrutschungen kam es am späten Vormittag des 31.01.2023.
Ein Sundmauer sei auch abgerutscht.
Das provisorische S-Bahngleis senkte sich aufgrund der starken Regenfälle der letzten Tage ab und der S-Bahnverkehr musste zwischen Altona und Eidelstedt eingestellt werden. Das bedeutete eine hochgradige Zusatzbelastung für die Pendler aus dem Hamburger und schleswig-holsteinischen Nordwesten.
Die erhebliche Störung hielt den ganzen Dienstag an.
Es gab in der Morgenpost und im Hamburger Abendblatt dazu Online-Meldungen.

Die Bahn kennt diese Art von Problemen bestens.
Schon vor anderthalb Jahren warnte die DB AG die Stadt vor dem Bau des Elbtowers, weil die tiefe Baugrube und die zu erwartenden Setzungen des 245 Meter Hochhauses die Stabilität des Bahndammes an den Elbbrücken gefährden könnten. Dann wäre Hamburg von jeglichem Bahnverkehr in den Süden und Westen abgeschnitten.
Politik und Investor des Elbtowers haben die Warnungen der Deutschen Bahn bisher
nicht ernst genommen.
Siehe auch unsere Pressemitteilung vom

Prellbock stellt daher folgende Fragen:

  1. Wer hat das Abbaggern in der vorgenommenen Art und Weise genehmigt?
  2. Welche Sicherungsmaßnahmen hat die Baufirma vor den Arbeiten am Bahndamm getroffen, der täglich befahren wird und daher Erschütterungen ausgesetzt ist?
  3. Stand/steht DB Netz unter Druck die Bauarbeiten auch bei ungünstiger Witterung schnellstmöglich fertigzustellen, um für den Investor, der die Hochhäuser am Diebsteich bauen soll, das Baufeld freizumachen?
  4. Welche Maßnahmen werden/wurden ergriffen, um den Bahndamm zu stabilisieren und eine Wiederholung während der kommenden weiteren Baumaßnahmen auszuschließen?
  5. Muss die Baufirma Entschädigungen an die Pendler zahlen, die jetzt mit verlängerten Wegezeiten rechnen müssen?

Prellbock fordert:

  • Lediglich die Erneuerung des S-Bahnhofs Diebsteich ist abzuschließen, die weiteren Bauarbeiten am Diebsteich sind umgehend einzustellen.
  • Die umfassende Modernisierung des Bestandsbahnhof Altona hat jetzt Vorrang.
  • Das im Zusammenhang mit dem Verbindungsbahnentlastungstunnel nicht voll durchdachte Diebsteich Projekt ist sofort zu beenden und die Ressourcen sind auf die Mängelbeseitigung im Bestandsnetz zu konzentrieren.
  • Dazu Michael Jung, Sprecher von Prellbock Altona e.V.:

    „Die Sicherheit für die Fahrgäste muss natürlich bei allen Baumaßnahmen die oberste Priorität haben. Aber ebenso sind Beeinträchtigungen des Angebots bei allen Bauarbeiten zu minimieren. Tagelange Sperrungen großer Streckenabschnitte ohne eine direkte Ausweichmöglichkeit sind nicht hinnehmbar.“

Michael Jung
Sprecher der Bürgerinitiative Prellbock Altona e.V.
Für starken Umwelt- und Klimaschutz
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