Initiative Sternbrücke:
Die denkmalgeschützte Sternbrücke in Hamburg-Altona ist ein kulturell und städtebaulich bedeutender Ort, der weit über den Stadtteil hinaus bekannt ist. Trotzdem soll sie einer Monsterbrücke weichen (108 m lang, 24 m breit, 26 m hoch) – für noch mehr Verkehr, weniger Klimaschutz und ohne Rücksicht auf Stadtbild und Anwohnende. Petition
Seit April liegen die Planungen für die Monsterbrücke auf dem Tisch, und seit April kämpfen wir gemeinsam mit vielen Menschen aus der Stadt für den Erhalt der Sternbrücke. Wir fordern die Sanierung der historischen Brücke, eine zweispurige Stresemannstraße, einen Planungsstopp und ein vernünftiges Beteiligungsverfahren. Und wir haben schon zahlreiche Verbündete gefunden: Bürgerschaft, Bezirksversammlung, Denkmalschützer*innen, Architekt*innen, Verkehrsinitiativen – alle kritisieren die Planung heftig.
Da wir aber mit der Deutschen Bahn und dem Hamburger Senat zwei mächtige Gegenspieler haben, braucht die Initiative Sternbrücke Deine Unterstützung. Und zwar jetzt. Denn trotz aller Unterstützung und intensiver Berichterstattung läuft das Planfeststellungsverfahren weiter. In den nächsten Wochen erwarten wir die öffentliche Auslegung der Pläne. Wenn Senat und Bahn dieses Verfahren nicht stoppen, kommt die Monsterbrücke.
Diese Petition richtet sich bewußt an den Hamburger Senat, an unseren ersten Bürgermeister Peter Tschentscher und unsere zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank. Denn die Deutsche Bahn hat nur zu gerne geliefert, was die alte Verkehrsbehörde vor zwei Jahren bestellt hat – eine stützenfreie Monsterbrücke mit viel Platz für vier PKW-Spuren auf der Stresemannstraße. Dafür ist der Senat sogar bereit, bis zu 60 Mio aus dem klammen Hamburger Haushalt zu vergeuden.
Wir fordern von Senat, Bürgermeister Tschentscher und Bürgermeisterin Fegebank:
– Sofortiger Stopp des Planfeststellungsverfahrens
– Rücknahme des Verlangens auf autofreundliche Aufweitung der Stresemannstraße
– Rücknahme der 60 Mio EUR Finanzierungszusage an die Deutsche Bahn
– Transparentes Beteiligungsverfahren mit Anwohnenden und Betroffenen für die Sanierung der alten Brücke und mit zweispuriger Verkehrsführung auf der Stresemannstraße
– Ausarbeitung der neuen Lösung und Einbringen als Alternative ins Planfeststellungsverfahren
Wenn du für den Erhalt der historischen Brücke und der Bewahrung des Stadtbildes bist, für eine klimafreundliche Stadt und weniger Autoverkehr, für demokratische Beteiligung von Anwohnern und Betroffenen bei so einschneidenden Bauvorhaben und gegen die Verschwendung von Steuergeldern für eine Verkehrspolitik von Vorgestern, dann unterstütze unsere Petition mit deiner Unterschrift!
Mehr zum Hintergrund:
Warum überhaupt der Neubau? Dass die Sternbrücke nach 100 Jahren saniert werden muss, steht außer Frage. Doch die Verkehrsbehörde forderte von der Bahn eine stützenfreie Lösung, damit der Autoverkehr unter der Brücke noch weiter ausgebaut werden kann. Und das ausgerechnet an der Stelle, an der das Umweltbundesamt regelmäßig gesundheitsgefährdende Stickoxid- und Feinstaubwerte meldet! Dem Autoverkehr wurde alles andere untergeordnet: Stadtbild, Denkmalschutz, Kosten, Gesundheit und Klimafreundlichkeit. All das nur für eine vierspurige Straße.
Klimaschutz geht anders: eine Sanierung spart tausende Tonnen von CO2 und eine klimafreundliche Verkehrspolitik braucht keine Monsterbrücke, sondern eine zweispurige Stresemannstraße. Entsprechende Vorschläge haben wir gemeinsam mit dem ADFC vorgestellt.
Für die Monsterbrücke sollen mindestens sieben zum Teil denkmalgeschützte Häuser abgerissen und Dutzende von Bäumen gefällt werden. Die Pläne für den Neubau wurden in Hinterzimmern verhandelt, es gab weder einen Architekturwettbewerb noch eine Bürgerbeteiligung. Keine zwei Wochen nach Vorstellung der Pläne wurde bereits das Planfeststellungsverfahren eröffnet, um so schnell wie möglich Fakten zu schaffen.
Dabei wäre eine Sanierung der 100 Jahre alten Brücke nicht nur möglich, wie ein Gutachten aus dem Jahr 2018 beweist, sondern auch günstiger für Hamburg. Denn wenn die Bahn eine Brücke saniert, muss sie das selber zahlen – bei einem Neubau bekommt sie die Hälfte von der Stadt, hier bis zu 60 Millionen Euro. 60 Millionen Euro, die die Stadt besser in den Ausbau von Fahrradstraßen stecken könnte.
Bundesweite Fachleute für historische Stahlkonstruktionen sowie renommierte Institutionen wie der Hamburger Denkmalrat, der Denkmalverein Hamburg e.V. und der Bund Deutscher Architekten Hamburg haben den Hamburger Senat bereits aufgefordert, die Brücke zu erhalten. Hamburg hat für die nächsten 100 Jahre eine bessere Lösung verdient. Jetzt brauchen wir die Unterstützung der breiten Öffentlichkeit. Deine Unterstützung!
Und wer sind wir?
Die Initiative Sternbrücke ist ein Zusammenschluss von Anwohnenden und Betroffenen, die sich gegen die ganze Unsinnigkeit der bisherigen Planung stellen. Infos zum Mitmachen und weitere Hintergründe unter: https://initiativesternbruecke.org