und was ist mit dem CO2 Diebsteich?

06.05.2021  – Pressemitteilung Prellbock Altona e.V.
Alle reden über CO2 Vermeidung  und neue Klimaziele …..und was ist mit dem CO2 Diebsteich?

 
Sehr geehrte Damen und Herren,

  • Das Urteil des Bundesverfassungsgesetz zum Bundesklimagesetz schlägt hohe Wellen.
  • Stadt und Deutsche Bahn wollen davon beim Diebsteich-Projekt und seiner CO2 Bilanz nichts wissen.
  • Prellbock fordert erneut ein unabhängiges CO2-Klimabilanzgutachten!

Das überraschende Urteil des Bundesverfassungsgerichts am 29.04.2021 zum Klimaschutzgesetz auf Bundesebene hat große Wellen geschlagen.
Es gibt umfassende Kommentierungen und zahlreiche neue „Versprechungen und Zukunftsforderungen“ von Politiker*Innen jeder Couleur.

Die Grüne Kanzlerkandidatin Frau Annalena Baerbock:

„Wir müssen jetzt konsequent und konkret handeln, um mehr CO2 einzusparen. Sonst haben kommende Generationen keinen ausreichenden Spielraum mehr.“

Am 05.05.2021 hat Bundesfinanzminister und Kanzlerkandidat Olaf Scholz mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze schon erste Eckpunkte einer Reform des Umweltschutzgesetzes vorgestellt und für die nächsten Tage eine Debatte im Kabinett angekündigt.
Auch Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) betonte, wie wichtig die Jahre bis 2030 für erfolgreichen Klimaschutz seien. „Jetzt ist die wirklich entscheidende Phase“, sagte sie. „Dieses Jahrzehnt muss weltweit zu einem Jahrzehnt des sozial-ökologischen Umbaus der Weltwirtschaft werden.“

Viele Worte und viele Kommentare – auch hier in Hamburg und am 05.05.2021 in der Bürgerschaft.
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Wir möchten  j e t z t  auf diesen Skandal aufmerksam machen:
Bahnhof Diebsteich – ein „Superspreader an CO2“ !?

Fast 12 Monate ( März 2019 bis Februar 2020 )  verhandelten die Stadt mit Senator Dressel, die Deutsche Bahn, der VCD-Nord und Prellbock Altona
in den Faktencheck-Gesprächen über die Zukunft des Bahnhofs Altona.

Prellbock Altona hat mehrere Male in offiziellen Dokumenten die Frage des Klimaschutzes und der CO2 Bilanz gestellt ( siehe Anlagen )
und dreimal massiv darauf bestanden, dass ein unabhängiger Gutachter diese beiden Themen untersucht und eine umfassende CO2 Bilanz aufstellt.

Allein im Bau der der zahlreichen neuen Brücken, dem Neubau des Diebsteichtunnels und den vier neuen Bahnsteigen am Diebsteich werden Tausende Tonnen Beton und Stahl stecken.
Hinzu kommen die gigantischen Beton- und Stahlmengen für den Bau der zwei Hochhäuser.
Diese Hochhäuser müssen sein, sonst bliebe der Diebsteich eine »kleine Hundehütte« !
So argumentierte 2016 Hamburgs damaliger Baudirektor Herr Jörn Walter.
 
Weder Senator Dressel noch der DB-Planer Herr Limbrecht noch der VCD-Nord als Umweltverband gingen auf unsere Forderung ein.
Im Gegenteil:
Prellbock Altona wurde mit seiner Forderung nach „unabhängigen Gutachtern“ massiv bis zuletzt aus-gebremst.
Dabei wehrten sich gerade Senator Dressel und DB-Chefplaner Limbrecht hartnäckig dagegen, durch neutrale Gutachter eine vergleichende CO2 Bilanz zwischen der Modernisierung des bestehenden Bahnhofs Altona einerseits und dem Neubau eines Fernbahnhofs am Diebsteich und dem Abriss des bestehenden Fern- und Regionalbahnhofs Altona einschließlich der notwendigen Bodendekontaminierung andererseits erstellen zu lassen..

Dazu kommen dann auch die CO2 Emissionen, wenn eine neue Autoreisezuganlage in Eidelstedt gebaut werden muss.

Und selbst in dem vom ehemaligen Präsidenten des Hamburger Verfassungsgerichts Herrn Mehmel moderierten Abschlussgespräch/Verhandlung  am 05.02.2020 wurde zum geforderten CO2 Gutachter konsequent „No“ gesagt.
Auch der Mediator Herr Mehmel fand unsere Forderung unangemessen.

Prellbock Altona nimmt das Urteil des Bundesverfassungsgesetz sehr ernst und fordert daher:

  • Sofortiger Stopp aller weiteren Bauvorbereitungen am Diebsteich!

  • Die CO2 Bilanz beim Neubau Diebsteich und Abriss Bahnhof Altona muss unabhängig und umfassend geprüft werden;
    das heißt: beim Diebsteich-Neubau einschließlich der notwendigen Straßenbauarbeiten und des Baus der Hochhäuser, des Neubaus der Autoreisezuganlage  und des Abrisses des Bahnhofs Altona.

Wie groß ist dieser ökologische Fußabdruck?
Wie groß ist der ökologische Fußabdruck, wenn der jetzige Bahnhof erhalten und modernisiert wird?

Wir bitten NABU, BUND und die NaturFreunde Hamburg, sich mit uns für ein solches  Gutachten einzusetzen.
Politik und Umweltverbände können damit umweltpolitische Zeichen setzen.

Heinz Otto, der umweltpolitische Sprecher von Prellbock Altona e.V.
erklärt dazu:

“ Es ist notwendig, jetzt nach diesem Urteil des höchsten deutschen Gerichtes nicht nur blumige Worte zu finden, sondern durch konkrete und schnell umsetzbare Maßnahmen Zeichen zu setzen.
Das sind wir der Jugend dieses Landes schuldig. Wenn Diebsteich die CO2 Bilanz in Hamburg massiv nach oben treiben sollte, darf dieser Bahnhof Diebsteich nicht gebaut werden. Der unfassbare Kahlschlag von 425 Bäumen am Diebsteich ist schon ein tiefer Schmerz für jeden Umwelt -und Klimaschützer.“

Anlagen

Prellbock-Hintergrundpapier zum Thema CO2-Emissionen vom Juni 2019

Prellbock-Schreiben an die 2. Bürgermeisterin vom Oktober 2019


Hamburg, den 06.05.2021
Prellbock Altona e.V.