Bahnhof Holstenstraße – 2. Ausgang

Pressemitteilung der Bürgerinitiative Prellbock Altona e.V. vom 12.1.2022

Prellbock wird im laufenden Jahr in einer Reihe von Pressemitteilungen kleinteilige Bahnprojekte im Raum Hamburg vorstellen, die großen Nutzen für die Fahrgäste haben, deren Realisierung aber immer wieder aufgeschoben wird, obwohl Stadt und auch die Dienststellen der DB wissen, dass diese Projekte sich leicht und ohne langwierigen Planungsvorlauf umsetzen lassen. Leider liegt der Fokus viel zu sehr auf prestigeträchtigen, teuren Großprojekten von zweifelhaftem Nutzen. Aber daran scheint die DB mehr zu verdienen und die Politik kann sich bei Einweihung dieser besser im Glanze der Fernsehscheinwerfer sonnen.

Projekt Nr. 1

Zweiter Ausgang für den S-Bahnhof Holstenstraße

Bekanntermaßen liegt die S-Bahnstation Holstenstraße in einem dicht besiedelten Quartier. Die Zahl der Anwohner wird um weitere 5.000 zunehmen, wenn das Wohnquartier Holstenstraße fertiggestellt ist, sofern die Stadt einer nächsten Spekulationsrunde nicht weiterhin tatenlos zuschaut. Der S-Bahnhof ist zudem ein wichtiger Umsteigeknoten zum Busverkehr. Dementsprechend sind die Auf- und Abgänge zu dieser Station in Richtung Holstenplatz, besonders zur Rush-Hour, völlig überfüllt. Notwendig ist ein zweiter Ausgang am Ostende des Bahnsteigs in Richtung Missundestraße ggfs. mit Fußgängerbrücke über die Stresemannstraße nach Norden und zur Christuskirche/Suttnerstraße und den in den letzten Jahren gebauten neuen Wohnquartieren nach Süden hin. Dieser zweite Ausgang, für den es in der Vergangenheit schon einmal Planungen gab, würde die Passagierströme entzerren und im Evakuierungsfall einen zusätzlichen Fluchtweg bieten. Dieser ist angesichts des Gedränges auf den Treppen am jetzigen Hauptausgang dringend erforderlich und aus Sicherheitsgründen geboten. Eine Vertreterin von DB Station&Service bezeichnete dies als einen sinnvollen Vorschlag, den die DB auch schon einmal selber erwogen hatte.
Dieses Projekt ließe sich bei gutem Willen innerhalb von anderthalb Jahren zu Kosten von rund 10 Mio. Euro umsetzen, wenn man denn nur wollte. Solange Gelder für überflüssige Projekte wie die Verlegung des Fern- und Regionalbahnhofs Altona nach Diebsteich in Höhe von mehr als einer halben Milliarde Euro zur Verfügung stehen, sollte die Finanzierung einer solchen kleinteiligen Maßnahme keine Schwierigkeiten bereiten.