17. 2. 2023, taz, nord, Hamburg, Franziska Betz
„ Es ist ein sonniger Nachmittag im Februar in Ottensen, dem Hamburger Stadtteil, der einmal Arbeiterkiez war und heute Gentrifizierungsparadebeispiel ist. Adil Yiğit läuft über einen Platz, der Kemal-Altun-Platz heißt und zugleich nicht so. Wenn am Montag die Ergänzungstafeln aufgehängt werden, die erklären, wer Altun war und warum er starb, wird Yiğit seinem Ziel einen großen Schritt näher sein. Yiğit hat 40 Jahre dafür gekämpft.
Auf den neuen Schildern wird „C. Kemal-Altun-Platz“ stehen. Das „C“ steht für „Cemal“, den ersten Vornamen Altuns, an den zu Beginn oft nur als „Kemal Altun“ erinnert wurde. Altun wurde 1960 in der Türkei geboren. Schon als Schüler war er politisch aktiv und organisierte sich in einer linken Gruppe. Weil er Reden hielt und Flugblätter verteilte, wurde er immer wieder von nationalistischen Kräften angegriffen. Nach dem Militärputsch 1980 wurden Regimekritiker*innen aus seinem Umfeld verhaftet, gefoltert oder ermordet.“
zum Artikel